Den Teich winterfest machen
Lesezeit: 5 Minuten (1401 Wörter)
Der Winter naht! Es ist an der Zeit, Ihren Teich und seine Bewohner optimal auf die kalten Wintermonate vorzubereiten. Teichbesitzer stellen uns im Herbst bzw. Winter immer wieder Fragen zur Teichpflege im Winter. In unserem Winterratgeber möchten wir Ihnen nun ein paar dieser Fragen objektiv beantworten.
Worauf Sie beim Teich im Winter achten sollten:
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Koi überwintern -
So bereiten Sie Ihre Fische optimal auf den Winter vor.
Koi fühlen sich bei Temperaturen zwischen 15 °C und 25 °C am wohlsten, dennoch sind sie in der Lage, auch unsere kalten Winter bei niedrigen Temperaturen bis 4 °C im Teich zu überstehen. Starke Temperaturschwankungen und Temperaturen unter 4 °C schwächen das Immunsystem der Koi und sollten daher möglichst vermieden werden. Bei niedrigen Wassertemperaturen verändern sich auch der Stoffwechsel und die Verdauung der Koi. Die Fische werden ruhiger und ziehen sich an den Teichgrund zurück. Beobachten Sie im späten Herbst und im Winter Ihre Koi und passen Sie die Fütterung an ihr Verhalten an. Liegen die Fische am Grund und bewegen sich nicht, brauchen Sie auch nicht füttern.
Sind die Koi in Bewegung, können Sie kleine Mengen eines hochwertigen Sinkfutters füttern. Unser energiehaltiges Koi Winterfutter KOIPON® Energy enthält viele Weizenkeime und hochdosierte Vitamine.
Vorsicht: Einige Futterprodukte auf dem Markt enthalten oft einfache Fette, die sich im Körper ablagern, bei Kälte aber vom Koi nicht verarbeitet werden können. Die Fische sind dann zwar fett gefressen und sehen wohl genährt aus, haben aber keine Energie. Es kommt dann im Frühjahr schnell zum Energiemangelsyndrom (EMS).
Teichheizung im Winter – Luxus oder Notwendigkeit?
Die Fische im Teich brauchen zur Überwinterung mindestens 4 °C Wassertemperatur. Das ist bei ausreichender Tiefe ab ca. 1,20 m kein Problem. Allerdings darf die Pumpe bzw. der Bodenablauf nicht voll in Betrieb sein. Die Pumpe sollte in flacheres Wasser gezogen und in der Leistung gedrosselt werden. Den größten Stress haben Koi bei starken Temperaturschwankungen von mehr als 2 °C am Tag. Das ist vor allem in der Übergangszeit der Fall: kalte Nächte und am Tag Sonnenschein.
Am schlimmsten ist es, wenn der Rücklauf des Filters über einen Bachlauf erfolgt. Dann ist die Abkühlung in der Nacht am größten. Eine Teichheizung gewährleistet, dass die Temperatur nicht unterschritten wird. Vor allem im Frühjahr kann dann der Teich zügig auf 12 °C erwärmt werden. Erst dann werden Stoffwechsel und Abwehrkräfte der Fische wieder aktiv. Die Heizung soll die Temperatur vor allem stabil halten. Bei einem beheizten Teich (auch bei 4° C) kann der Filter in Betrieb bleiben und ist im Frühjahr schneller wieder aktiv.
Teichabdeckung im Winter
Teichabdeckungen können im Winter durchaus sinnvoll sein. Sie sorgen für eine Reduzierung von Wärmeverlusten und starken Temperaturschwankungen. Im Winter entsteht der größte Wärmeverlust durch den Wind, daher macht eine Teichabdeckung auch bei unbeheizten Teichen Sinn.
Die bekanntesten Möglichkeiten sind:
1. PE-Bälle
Bei PE-Bällen handelt es sich um transparente Plastikkugeln mit einem Durchmesser von ca. 60 mm. Sie werden in großer Stückzahl auf den Teich geschüttet, um die gesamte Oberfläche zu bedecken. Für 3 m2 benötigt man ca. 1.000 PE-Bälle. Die PE-Bälle sind in Sachen Preis kaum zu schlagen. Mit 75,00 € pro 1000 Bälle sind sie die günstigste Variante.
Vorteile
Nachteile
2. Abdeckplatten aus Styrodur- oder Jackodurplatten
In Teichforen liest man häufig von Teichabdeckungen aus Styrodurplatten bzw. Jackodurplatten. Diese Platten werden normalerweise für die Dämmung von Häusern verwendet und sind in Sachen Wärmeisolierung fast unschlagbar. Und auch preislich liegen sie nahe bei den PE Bällen. Allerdings haben diese Platten auch gravierende Nachteile. Wir raten daher von einer kompletten Abdeckung mit Styrodurplatten ab.
Nachteile
3. Schwimmende Teichabdeckung
Die schwimmenden Teichabdeckung aus Doppelstegplatten sind unser Expertentipp. Sie sind sehr einfach auf dem Teich zu installieren, da sie miteinander verbunden werden können. Sie lassen das Tageslicht durch und ermöglichen so ein natürliches Tag- und Nachtverhalten der Fische. Weiterhin sind sie luftdurchlässig und ermöglichen so einen kontinuierlichen Gasaustausch. Preislich bewegen sie sich im mittleren Segment.
Vorteile
Nachteile
Unser Tipp: Rundungen lassen sich schwer mit eckigen Platten abdecken. Daher einfach runde Stellen mit PE Bällen füllen.
Teichbelüftung im Winter – Sauerstoffversorgung und Eisfreihalter
Sauerstoff ist das wichtigste Grundelement im Teich. Im Winter können Fäulnisprozesse zu akutem Sauerstoffmangel führen. Sorgen Sie daher dafür, dass die Teichoberfläche im Winter nicht komplett zufriert. Das gewährleistet einen ausreichenden Gasaustausch zwischen dem Wasser und der Umgebungsluft.
Zusätzlich kann mithilfe von Luftausströmern und Verteilern eine optimale Sauerstoffversorgung der Teichbewohner sichergestellt werden. Herausragend ist hier der . Das Produkt bietet eine einzigartige Kombination aus Sauerstoffversorgung, Umwälzung und Nährstoffabbau. Die große Oberfläche dient der Ansiedelung von Bakterien, zum Abbau von Schadstoffen und der Erhöhung der Filterleistung. Im Winter dient er zusätzlich als Eisfreihalter.
Komplettes Zufrieren des Teiches verhindern
Eine der wichtigsten Aufgaben bei der Teichpflege im Winter ist es, dafür zu sorgen, dass die Teichoberfläche nie komplett gefriert. Denn unter einer geschlossenen Eisdecke können Faulgase nicht entweichen und ihre Teichbewohner werden nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Ihre Koi drohen zu ersticken.
Die einfachste und kostengünstigste Option ist ein sogenannter Eisfreihalter, wie der Oase IceFree Thermo 330. Er sorgt auch bei niedrigen Temperaturen dafür, dass ein Teil der Teichoberfläche offenbleibt und ein Gasaustausch an der Oberfläche möglich ist. Der Eisfreihalter sollte möglichst über der tiefsten Stelle im Teich platziert werden. Bei größeren Teichen kann die Installation eines zweiten Eisfreihalters sinnvoll sein.
Teichpflanzen überwintern
Der Rückschnitt der Teichpflanzen ist für stabile Wasserwerte im Winter sehr wichtig. Denn abgestorbene Pflanzenteile sinken zum Teichgrund und zersetzen sich dort langsam. Uferpflanzen wie Binsen, Schilf und Zyperngras bis kurz über der Wasseroberfläche zurückschneiden. So kann im Winter durch die Kapillare ein Gasaustausch stattfinden.
Sollten Sie eine Seerose im Teich haben, sollten Sie so viele Blätter wie möglich entfernen.
Zusatztipp: Nicht alle Pflanzen sind winterfest. Empfindliche Pflanzen wie Wasserhyazinthen oder Lotuspflanzen müssen vor dem ersten Frost aus dem Teich. Diese Pflanzen können abgedeckt in einem Eimer mit Wasser an einem frostfreien Ort überwintern.
Fadenalgen im Winter
Das Algen ausschließlich im Frühjahr wachsen, ist ein Trugschluss. Insbesondere im Winter kann das Fadenalgenwachstum sehr stark sein, sogar stärker als im Sommer. Im Herbst und Winter sterben die Teichpflanzen ab und das Nährstoffangebot im Teich steigt. Das begünstig wiederum das Algenwachstum. Weiterhin haben die Fadenalgen nun keine Konkurrenz mehr, die Nährstoffe verbraucht. Im Teich herrschen nun optimale Wachstumsbedingungen für Algen. Durch herabfallendes Laub wird die Situation häufig noch verschärft. Um das Algenwachstum zu verhindern, sollten abgestorbene Pflanzenreste und Laub möglichst schnell aus dem Teich entfernt werden.
Unser Expertentipp:
Unser KOIPON® Pon-Vital sorgt für einen Teich ohne Fadenalgen – auch im Winter. Das Mittel sollte ganzjährig angewendet werden. So können Fadenalgen im Winter bekämpft und eine Explosion der Algenpopulation im Frühjahr verhindert werden.
Autor: André Ahrens – KOITEC24 Teichexperte
seit mehr als 20 Jahren. Im Ratgeber teilt André Ahrens sein umfangreiches Fachwissen gerne mit allen Teichfreunden. Seine Expertise erstreckt sich über sämtliche Aspekte der Teichgestaltung und -pflege, von der Auswahl der richtigen Teichpflanzen bis zur optimalen Wasserqualität für eine gesunde Flora und Fauna.