Algenarten im Teich: Erkennen, Bestimmen und Kontrollieren

Lesezeit: 5 Minuten (967 Wörter)

Um die richtigen Mittel zur Algenbekämpfung zu wählen, ist es wichtig, zu wissen, welche Algen den eigenen Gartenteich bevölkern. Die beiden häufigsten im Teich anzutreffenden Algenarten sind Schwebealgen und Fadenalgen. Aber auch Blaualgen, Bartalgen und Braunalgen fühlen sich oft allzu wohl.

Wir erklären, wieso Algen im Gartenteich entstehen, wie man die Algenarten voneinander unterscheidet und worauf es bei einer effektiven Algenbekämpfung ankommt.

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Teichalgen: die 5 häufigsten Algenarten im Gartenteich

1. Schwebealgen

Schwebealgen gehören zur Familie der Grünalgen und sind ein großes Ärgernis für viele Teichbesitzer. Häufig werden sie direkt mit dem Begriff der „Algenblüte“ (Erklärung siehe Deshalb entstehen Teichalgen) assoziiert. Sie treten – wie ihre Verwandten die Fadenalgen – vorwiegend im Frühjahr und in den warmen Monaten in Erscheinung. Will man diese Algen im Teich bestimmen, sollte man wissen, dass sie das Wasser merklich grün färben und die Sichttiefe des Teichs erheblich trüben können.

Schwebealgen sind mikroskopisch klein und schwimmen frei und unzusammenhängend im Wasser des Teichs. Aufgrund ihrer sehr feinen Struktur lassen sie sich in normalem Zustand weder manuell noch mit Hilfe einer Filtervorrichtung effektiv aus dem Wasser leiten und bleiben so Teil des Kreislaufs.

In unserem Ratgeber zum Thema Schwebealgen: Ursachen und Bekämpfung finden Sie weitere Informationen zu diesen Teichalgen.

Koi im Teich mit Schwebealgen

2. Fadenalgen

Fadenalgen erkannt man an ihrer hellgrünen, teils länglichen und fädigen Struktur. Je nach Konzentration können Fadenalgen auch als *watteähnliche Büschel *auftreten, die sich pelzartig an den Grund, die Steine, die Teichbepflanzung oder an andere Algen heften und so zu einem dichten Gespinst heranwachsen.

An diesem Anheften an Teichwand und Teichgrund lässt sich die Algenart am besten erkennen und von anderen Algenarten, wie etwa den Schwebealgen, abgrenzen.

Infos, wie Sie diese Teichalgen loswerden können, finden Sie in unserem Ratgeber-Artikel zum Thema Fadenalgen: Ursachen und Bekämpfung.

Fadenalgen im Teich

3. Bartalgen

Bei den bereits genannten Algenarten zeigt sich: Um die verschiedenen Algen im Teich bestimmen zu können, muss man kein Wissenschaftler sein. Wer die wesentlichen Charakteristika der gängigsten Teich Algen Arten kennt, kann die Bestimmung leicht selbst vornehmen.

Dies gilt auch für Bartalgen, insbesondere darum, weil der Name hier Programm ist. Diese Algen sehen aus wie ein wallender Bart. Sie zählen zu der Gruppe der Rotalgen, die den Teich rötlich und trübe färben.

Zur Bildung von Bartalgen kommt es, wenn zu wenig CO2 vorhanden ist bzw. der CO2-Haushalt im Gartenteich nicht ausgeglichen ist. Eine konstante Zufuhr an Kohlendioxid kann das Problem lösen. Auch weniger Sonnenlicht kann helfen. Zudem sollten alle Algen entfernt und befallene Pflanzen ersetzt werden.


4. Blaualgen

Blaualgen werden auch „Schmieralgen“ genannt. Beide Bezeichnungen sind jedoch ein bisschen irreführend. Denn diese Organismen zählen streng genommen gar nicht zu den Algenarten. Vielmehr handelt es sich bei Blaualgen um Mikroorganismen aus der Familie der Cyanobakterien.

Wie erkennt man Blaualgen im Gartenteich?

Schmieralgen bilden Beläge, die:
  • dunkelgrün bis blau-schwarz sind,
  • schleimig sind,
  • manchmal stinken,
  • sich auf Pflanzen, an der Technik, am Teichboden- und an der Wand sowie auf Steinen bilden.
  • Ein weiteres Erkennungszeichen der Blaualgen ist ein ölig schimmernder Film, der auf der Wasseroberfläche zu sehen ist.

Im Normalfall sind Schmieralgen relativ selten im Gartenteich anzutreffen. Und das ist auch gut so, denn wenn sie sich einnisten, kann das sehr gefährlich werden. Wieso? Kommt es zu einer raschen Vermehrung von Blaualgen im Teich, ersticken sie das Gewässer und alles Lebendige darin. Das liegt daran, dass durch das Absterben bzw. durch den Stoffwechsel von Cyanobakterien Toxine entstehen. Diese Giftstoffe greifen Fische und Pflanzen an und können deren Tod verursachen.

Blaualgen bilden sich vor allem in überdüngten Gewässern. Also in Teichen, in denen ein extremes Überangebot an Nährstoffen existiert. Welche (externen) Einflussfaktoren zu einer solchen Situation führen und welche Mittel in diesem Fall bei der Algenbekämpfung helfen, lesen Sie in unserem ausführlichen Ratgeber zum Thema: Blaualgen im Teich bekämpfen – was hilft wirklich?

Blaualgen im Teich

5. Braunalgen

Braunalgen treten meistens an den Teichwänden auf, wo sie fest haften. Auch an Pflanzen und Steinen setzen sie sich fest. Da sie kaum Licht und Nahrung benötigen, können sie auch in tiefem Wasser leben.
Für die Algenbekämpfung müssen alle Braunalgen sowie sämtliche abgestorbene Pflanzenteile im Teich entfernt werden. Ebenso sollte der pH-Wert des Wassers getestet werden. Ist er zu hoch (pH 9 bis pH 19), sollte CO2 hinzugefügt werden. Auch schnell wachsende Unterwasserpflanzen können die Algenbekämpfung unterstützen.

Braunalgen im Teich

Wie entstehen Algen im Teich?

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wieso sich in beinahe jedem Gewässer – vom kleinsten Aquarium bis hin zu riesigen Ozeanen – Algen befinden? Die Antwort ist: Sie sind im Feinstaub enthalten. Das erklärt, wieso jede Wasserstelle nach kürzester Zeit Algen aufweist.

Algenbewuchs ist an und für sich nichts Schlechtes. Sie produzieren Sauerstoff und leben mit Fischen, Pflanzen und den restlichen Teichbewohnern friedlich zusammen – solange die Nährstoffkonzentration im Teichwasser normal ist.

Kommt es zu einem Überangebot an Nährstoffen, werden ihre Lebensbedingungen begünstigt und es kommt zu einer starken Vermehrung. Von einer „Algenblüte“ spricht man, wenn das Algenwachstum explosionsartig zunimmt, weil die Wassertemperatur wärmer wird und die Sonneneinstrahlung zunimmt.

Ein Nährstoffüberschuss im Wasser des Gartenteichs kann folgende Gründe haben:

  • Teich wird mit Brunnenwasser oder Regenwasser gespeist
  • Blütenpollen
  • zu viel Eisen (z.B. Brunnenwasser)
  • zu viel Fischfutter
  • Fischfutter minderer Qualität
  • zu viele Fische
  • Fischkot
  • Gartenerde bzw. Rasendünger werden durch Regen in den Teich gespült
  • Teichschlamm
  • abgestorbene Pflanzenreste und in den Teich fallendes Laub

Tipp zur Algenbekämpfung:
Um ein Algenproblem zu verhindern, sollten Sie das ökologische Gleichgewicht in Ihrem Teich wahren. Das bedeutet: Achten Sie darauf, dass keine zusätzlichen Nährstoffe ins Wasser gelangen und betreiben Sie eine regelmäßige und sorgfältige Pflege des Teiches.


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Autor: André Ahrens – KOITEC24 Teichexperte

seit mehr als 20 Jahren. Im Ratgeber teilt André Ahrens sein umfangreiches Fachwissen gerne mit allen Teichfreunden. Seine Expertise erstreckt sich über sämtliche Aspekte der Teichgestaltung und -pflege, von der Auswahl der richtigen Teichpflanzen bis zur optimalen Wasserqualität für eine gesunde Flora und Fauna.