Fadenalgen im Teich bekämpfen - Ursachen und Lösungen

Lesezeit: 4 Minuten (744 Wörter)

Was sind Fadenalgen?

Fadenalgen werden auch Sternalgen genannt und sind eine Gattung der Grünalgen.
Der etwas weniger geläufige Name „Sternalge“ leitet sich von der Form der Chloroplasten der Wasserpflanze ab. Als äußerst chlorophyllhaltige Pflanzen produzieren Fadenalgen tagsüber viel Sauerstoff – verbrauchen diesen jedoch wieder in der Dunkelheit.

Dass sich überhaupt Algen im Teich bilden, ist eigentlich kein schlechtes Zeichen, da dies sowohl für Nährstoffe im Wasser als auch für ein funktionierendes Ökosystem im Teich spricht. Problematisch wird es erst, wenn die Fadenalgen soweit Überhand nehmen, dass es zu einem Ungleichgewicht im System kommt und sich dadurch nicht nur der Teich sondern auch das Wohlbefinden der Teichbewohner trübt.

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Woran erkennt man Fadenalgen?

Fadenalgen sind erkennbar an ihrer hellgrünen, teils länglich und fädigen Struktur.

Je nach Konzentration können Fadenalgen auch als watteähnliche Büschel auftreten, die sich pelzartig an den Grund, die Steine, die Teichbepflanzung oder an andere Algen heften und so zu einem dichten Gespinst heranwachsen.

Daran, dass sich diese Algenart an Teichwand, -boden usw. anheftet, lässt sie sich auch am besten erkennen – und von anderen Arten wie etwa den Schwebealgen abgrenzen.


Ursachen für Fadenalgen im Gartenteich

Die steigenden Temperaturen im Frühling und Sommer sind wie auch bei anderen Algenarten einer der primären Gründe für das stärkere Wachstum der Fadenalgen. Das Sonnenlicht erwärmt den Gartenteich und das Teichwasser wird mit Nährstoffen angereichert. Gerade im Frühjahr, wenn sich viele andere Pflanzen und Lebewesen noch in der Vegetationsruhe befinden, blühen die „bereits erwachten“ Algen durch diese ungleichen Bedingungen auf.

Gleicht sich das im Verlauf der warmen Monate jedoch nicht wieder aus und die Fadenalgen behalten die Überhand, liegt dies vermutlich am anhaltenden Überangebot an Phosphat bzw. Stickstoff-Verbindungen – die Nahrungsgrundlage der Grünalgen.

Gerade in geschlossenen, stehenden Wassersystemen, ohne natürliche Zu- und Abläufe und mit wenig Bewegung an der Oberfläche, wird dies auch durch externe Einflussfaktoren wie starke, direkte Sonneneinstrahlung, viel Regen, Dünger aus der Teichumgebung oder Blütenpollen begünstigt. Auch ein zu großer Fischbestand, schlechtes oder zu viel Futter und überdosierte oder schlechte Pflegemittel können für das Nährstoffungleichgewicht und einen Überhang an Phosphat verantwortlich sein. Befinden sich zu dem nur wenige oder gar keine andere Pflanzen im Teich, haben die Fadenalgen auch keine „Konkurrenz“, so dass die überschüssigen Nährstoffe von ihnen alleine aufgenommen werden.


Die besten Mittel gegen Fadenalgen

Was hilft gegen Fadenalgen? Damit ein langfristiger Erfolg bei der Bekämpfung von Fadenalgen bzw. deren Überpopulation gelingt, ist es notwendig, sich nicht nur mit den Symptomen, sondern vor allem mit den Ursachen des Ungleichgewichts auseinander zu setzen und diesen entgegenzuwirken. Die Überprüfung der Wasserwerte und der Wasserqualität ist – wie bei den meisten Problemen im Teich – immer ein guter Start, um sich den Ursachen erst einmal zu nähern.

Wird hierbei etwa ein zu hoher pH-Wert bzw. ein Überhang an Phosphat und Stickstoffverbindungen festgestellt, ist es sinnvoll, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um ungebremstem Fadenalgenwuchs die Grundlage zu entziehen. Neben einer Standortüberprüfung sollte auch die Anzahl der Fische und deren Futter hinterfragt werden. Zu viele Fische auf zu wenig Raum können ebenso die Wasserqualität beeinträchtigen wie überschüssiges Futter, das auf den Grund sinkt.

Fadenalgen bekämpfen ohne Chemie

Wasserpflanzen wären ein natürlicher Weg, dem Nährstoff-Überangebot zu begegnen. Pflanzeninseln zum Beispiel sorgen nicht nur dafür, dass die im Teich vorhandenen Nährstoffe gleichmäßig aufgezehrt werden, sie spenden dem Wasser und seinen Bewohnern auch Schatten und schützen vor den schädlichen Auswirkungen von zu viel direkter Sonneneinstrahlung in den warmen Monaten. Alternativ kann auch ein Sonnensegel helfen. Auch biologische Mittel zur Bekämpfung von Fadenalgen wie KOIPON® Pon-Vital, das den pH-Wert stabilisiert und Mikroorganismen im Wasser fördert, oder Phosphatbinder sind probate Mittel gegen das Nährstoffungleichgewicht im Gartenteich.

Fadenalgen entfernen

Sollen die bereits im Teich vorhandenen Fadenalgen entfernt werden, geht dies nur manuell, da die Algen fest sitzen. Hierbei muss sowohl vorsichtig als auch gründlich vorgegangen werden, denn die zurückbleibenden Reste, abgestorbener Algen können den Nährstoffgehalt erneut in die Höhe treiben.

Algizide und Algenvernichter (wie etwa unser KOIPON® Fadenalgen-Vernichter oder der KOIPON® Algenvernichter Teich-Multi) sind ein kurzfristiger und eher vorübergehender Ausweg für das Algenproblem im Teich. Langfristig gilt es, dem Nährstoffüberhang im Teich den Kampf anzusagen, um Algen zu verhindern.

Autor: André Ahrens – KOITEC24 Teichexperte

seit mehr als 20 Jahren. Im Ratgeber teilt André Ahrens sein umfangreiches Fachwissen gerne mit allen Teichfreunden. Seine Expertise erstreckt sich über sämtliche Aspekte der Teichgestaltung und -pflege, von der Auswahl der richtigen Teichpflanzen bis zur optimalen Wasserqualität für eine gesunde Flora und Fauna.